Hilfe für Marlo in fremder Umgebung: Decke als Target
Demnächst wird Marlo veterinärmedzinisch untersucht. Zwar unter Narkose, aber er wird eine fremde Ordination betreten, bevor er die Anästhesie bekommt.
Was für andere Hunde – zwar unangenehm, aber – bekannt ist, stellt für Marlo eine Herausforderung dar (selbstverständlich sollte jeder Hund grundlegendes Tierarzttraining genießen). Denn Marlo lebte in seinem kurzen Leben bisher nahezu ausschließlich in kleinen Zwingern, teilweise auf 4m², ohne direkten Kontakt zu Menschen. Er galt als aggressiv, im Schutzhundesport erfahrene Trainer wagten nicht, mit ihm zu arbeiten. Als er zum ersten Mal wieder ins Freie durfte, musste er buchstäblich gehen lernen – fast er robbte am Bauch – weil er mit dem Untergrund und allen Umwelteinflüssen überfordert war. Hier ist seine Geschichte ausführlich nachzulesen.
Daher üben wir ganz grundlegende Abläufe:
- In Ordination sein
- Person nähert sich an
- Person nähert sich an und berührt
- Person nähert sich an und berührt mit Einmalspritze
- Ordination betreten, während Person neben Türrahmen steht und ihn am Schenkel berührt – so soll Marlo seine Injektion bekommen
Damit Marlo sich in der fremden Ordination besser orientieren kann und ein bekanntes Ziel, also Target, vor Augen hat, trainieren wir, dass „Auf die Decke gehen“ etwas Tolles ist. So hat Marlo eine schon eine Idee davon, wohin er sich orientieren bzw. wie er sich verhalten kann.
So nebenbei lernt Marlo auch, sich nicht durch Türen durchzudrängen bzw. durchzustürmen, sondern sitzend auf ein Signal des Menschen zu warten.
Als nächstes üben wir das mal angeleint. Ob Marlo auf der Decke sitzt oder steht, spielt eine untergeordnete Rolle. Ich habe ihn aber bewusst auch im Stehen bestätigt, damit es sich vom Verhalten „Mitgehen und hinsetzen, wenn Mensch stehen bleibt“ abhebt. Wichtig ist, dass er gerne auf die Decke geht.
In der Ordination ist das alles natürlich mit Beißkorb gefragt, daher kommt der jetzt auch beim Training dazu. Marlo hat offenkundig überhaupt kein Problem damit, im Gegenteil.
Als krönenden Abschluss haben wir dann das Deckentraining in die Ordination verlegt. Zusätzlich zum bereits bekannten Ablauftraining, war heute eine fremde Person im Ordinationsraum mit dabei, die beim Annäherungstraining ohne Berühren involviert wurde.
Marlo entwickelt sich zu einem aufgeschlossenen Hund, der die Welt in positiver Erwartung entdeckt.
In meiner Abwesenheit werden die Trainingsschritte gefestigt, eine wichtige Voraussetzung, dass ich bei meinem Besuch die Anforderungen steigern kann.
Dieser tolle Hund soll natürlich bald sein richtiges Zuhause kennenlernen:
InteressentInnen, nur her mit euch! 🙂 u.aigner(ät)gmail.com
Voraussetzung: Haus (am Land) mit Garten, keine (Klein-)Kinder, da er bisher „praktisch nichts“ kennengelernt hat.
Aber auch eine Patenschaft wäre sehr wünschenswert: Marlo freut sich über Qualitätszeit, aber natürlich auch über finanzielle Hilfe.
Denn bis er endlich in ein Zuhause umziehen kann, wird noch Zeit vergehen und Unterbringung und Untersuchungen kosten Geld.
Daher sind UnterstützerInnen selbstverständlich herzlich willkommen:
Kontoinhaber: Private Tierhilfe Ungarn HYPO NÖ – Landesbank für NÖ und Wien
AT16 5300 0032 5502 1086
HYPNATWW
Kennwort Marlo