Aggressionsverhalten – WTF?!

What’s the Function?

Aggressionsverhalten hat eine Funktion –> Distanzvergrößerung. UND gehört auch zum Normalverhalten unserer Hunde, das müssen wir Menschen auch akzeptieren lernen.

Im Alltag ist es oft sehr schwer, den Lerneffekt „Bellen, Knurren, in die Leine springen,… bewirken, dass fremder Hund und Mensch gehen“ zu verhindern und dem Hund ein adäquates und vor allem ruhiges Verhalten beizubringen.


Menschen und Hunde gehen einfach von A nach B oder am Garten vorbei oder … Und jedes Mal hat der eigene Hund aus seiner Sicht Erfolg – Menschen gehen weiter, fremder Hund biegt um Ecke, … genau in dem Moment, wo er sich maximal aufregt. Das ist ein RIESIGER Verstärker! Und auf „einmal“ hat man ein Problem am anderen Ende der Leine.
Dieser Lerneffekt tritt übrigens auch ein, wenn man den eigenen Hund regelmäßig wegzieht, „um Schlimmeres zu verhindern“. Dies bringt einerseits sehr viel Hektik in die Situation, andererseits bewirkt auch das eine Distanzvergrößerung – Funktion wieder erfüllt!

(Rechtzeitig!) Ausweichen, Abwenden, Hinschauen,… das alles muss geübt werden. 
Üben kann und soll man übrigens aber nicht nur „wenn’s brennt“, sondern vor allem in ruhigen Situationen! Schließlich muss man VOR einer Prüfung lernen, nicht WÄHREND! 👩‍🎓👨‍🎓

Gezieltes Üben klappt am Besten, wenn die Umweltfaktoren einigermaßen unter Kontrolle (der Trainerin) sind. Dann ist es möglich, dem eigenen Hund nahezubringen, dass Kooperation mit der BesitzerIn, Abwenden, … bewirken, dass der/die „Eindringlinge“ weggehen. Dieses „Verantwortung wieder an die Menschen“ abgeben bewirkt eine Reduktion von Aufregung und Stress, was wiederum zur Folge hat, dass sich Distanzen zu Auslösern relativieren bzw. zum Positiven verändern. 🥳

Training ist ein Prozess und kein Moment, was bedeutet, dass Gewohnheiten ändern Zeit und Geduld braucht. Wer schon mal eine Gewohnheit ändern wollte, weiß wie schwer so etwas sein kann: 1. muss das zu ändernde Verhalten ins Bewusstsein gelangen, 2. muss man es dann adäquat durch eine Alternative ersetzen, damit 3. eine neue Gewohnheit etabliert werden kann. 🤔

Das klingt kompliziert? Ist es aber gar nicht, sondern macht Spaß, gemeinsam mit seinem Hund lernen zu dürfen! 


Das klingt anstrengend? Weniger ist mehr, das ist eine der wichtigsten Grundlagen. Anstrengend ist es nur so lange, wie auch auf der Menschenseite Gewohnheiten verändert werden müssen. 


Was ist wenn … im Alltag passiert? Nichts besonderes, ruhig bleiben, atmen und dem Hund ein souveränes Vorbild sein, auch wenn er sich aufregen muss und die Situation mehr als suboptimal ist. Der Alltag ist kein rosarotes Luftschloss, wo immer alles „superfein“ ablaufen kann. So ist das Leben.
🙏